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Die Filterung

Die Filterung erfüllt im Aquarium verschiedene wichtige Aufgaben. Mittels Filterung über feines Material (z.B. Watte) werden Schwebeteilchen und Abfälle aus dem Aquarium zurückgehalen und können durch eine regelmäßige Reinigung des Filtermaterials aus dem Becken entfernt werden (mechanische Filterung).
Gleichzeitig sorgt der Filter dafür, dass die beispielsweise durch Ausscheidungen der Fische, Futterreste und faulende Pflanzenblätter entstehenden Giftstoffe abgebaut werden (siehe auch Kapitel Stickstoffkreislauf). Für diese "biologische Filterung" ist es erforderlich, dass sich genügend Bakterien im Filtermedium ansammeln. Um dies zu erreichen, sollte der Filter mit grobporigen Materialen wie z.B. Lavabruch oder auch Schaumstoffmatten gefüllt werden, die den Bakterien eine hohe Besiedelungsfläche bieten. Diese Filtermaterialien sollten nur selten (je nach Besatzdichte und Verschmutzung) und dann auch nur sehr vorsichtig mit lauwarmem Wasser (am besten sogar im Aquarienwasser - z.B. beim Wasserwechsel) gespült werden, um die Wirksamkeit des Filters zu gewährleisten.
Zu guter letzt sorgt der Filter durch die Umwälzung des Wassers und Bewegung der Wasseroberfläche für eine ausreichende Sauerstoffversorgung des Beckens. Sauerstoff wird sowohl von den Fischen zum Atmen als auch von den Bakterien zum Schadstoffabbau benötigt. Becken mit ostafrikanischen Cichliden benötigen aufgrund des starken Stoffwechsels der Tiere und der oft hohen Besatzdichte eine besonders effektive Filterung. Bewährt hat sich bei vielen Haltern eine Kombination aus einem biologisch arbeitenden Filter und einem Schnellfilter zur Strömungserzeugung und gegen den groben Schmutz.
Als Richtlinie für die Leistung des Filters sollte man die 2-3fache Umwälzung des Aquarienvolumens pro Stunde ansetzen. Beim Filtervolumen gilt, je mehr desto besser. Ein wirkungsvoller Biofilter sollte etwa 10% des Beckenvolumens ausmachen.

Filterarten

Bei der Vielzahl der inzwischen erhältlichen Modelle und Variationen ist es nahezu unmöglich, alle Filterarten vorzustellen. Deshalb soll hier nur auf die gängigsten und vielleicht praktikabelsten kurz eingegangen werden. Wie so oft, haben die meisten der genannten Filter ihre Vor- und Nachteile, erfüllen jedoch ihre Aufgaben in der Regel gut. Selbstverständlich muss die Leistung des Filters aber an die Größe des Aquariums und den Besatz angepasst werden.

Kreiselpumpenfilter

Die heutzutage gebräuchlichsten Filtertypen sind Kreiselpumpenfilter. Mittels der im Filter integrierten Pumpe wird das Wasser durch den die Filtermaterialien enthaltenden Topf geleitet. Grundsätzlich lassen sich diese Filter in zwei Arten unterscheiden: Außen- und Innenfilter. Der Innenfilter Eheim Innenfilterwird in der Regel nur in kleineren Aquarien (bis ca. 200l Volumen) verwandt. In letzter Zeit kommen aber immer mehr Modelle auf den Markt, die mit ihrem Filtervolumen auch für größere Aquarien geeignet sind. Die Vorteile dieses Filtertyps liegen auf der Fluval Topf-AußenfilterHand: Da der Filter direkt im Becken ist, entfallen die obligatorischen Schlauchverbindungen. Das bedeutet zum einen, dass weniger Pumpenleistung verlorengeht, und zum anderen die Betriebssicherheit erhöht wird, können doch keine undichten Stellen an Schläuchen und Verbindungsstücken mehr auftreten.
Der Vorteil des Außenfilters liegt in dem wie oben beschriebenen höheren Filtervolumen, das vor allem größere Aquarien benötigen. Ansaugrohr und Ausströmer werden mittels Schlauchverbindungen mit dem Filter verbunden. Um bei Reinigungsarbeiten am Filter nicht die gesamten Schläuche aus dem Becken entfernen zu müssen, empfiehlt sich der Einsatz von Schlauch-Kupplungen. Der Filter lässt sich dann zur Reinigung einfach von den Schläuchen abkoppeln. Die modernen Geräte der namhaften Hersteller haben solche Kupplungen inzwischen serienmäßig.

Rieselfilter

Rieselfilter kommen überwiegend in großen Aquarienanlagen zum Einsatz. Hierbei wird das Wasser aus dem Becken in eine Kammer geleitet und "rieselt" von oben durch mit verschiedenen Filtermedien ausgestattete Lagen. Durch die hohe Sauerstoffanreicherung dabei weisen solche Filter hervorragende Bedingungen für den Abbau der Schadstoffe durch die Bakterien auf. Aus der untersten Kammer wird das Wasser anschließend wieder zurück ins Becken gepumpt.

Biofilter

Als Biofilter werden in der Regel in das Becken eingeklebte Filter bezeichnet. Diese Filter bestehen aus mehreren Kammern, durch die das Wasser fließen muss, ehe es aus der sogenannten Klarwasserkammer wieder ins Becken gepumpt wird. Die unterschiedlichen Kammern lassen sich mit verschiedenen Filtermedien (Watte, Schaumstoff etc.) füllen und bieten so den Bakterien jede Menge Siedlungsfläche. Zusätzliche Technik (z.B der Heizstab) lässt sich ebenfalls in einer der Kammern gut verstecken. Der Name Biofilter resultiert aus der Tatsache, dass diese Filter häufig ein deutlich größeres Filtervolumen als bspw. Topffilter und somit eine sehr gute Abbauleistung haben.

Luftbetriebene Filter

Besonders in kleineren Aufzuchtbecken bzw. in größeren Zuchtanlagen sehr beliebt sind die luftbetriebenenLuft betriebener Schwammfilter Filter. Mittels einer Membranpumpe wird Luft in das untere Ende eines im Wasser stehenden Rohres geleitet. Die nach oben strebende Luft reißt nun Wasser mit sich, das durch das am unteren Ende offene Rohr "eingesaugt" wird. Wird an diesem Ende des Rohres ein Filtermedium (Watte, Schaumstoff) angebracht, wird dieses ebenfalls vom Wasser durchströmt und bietet wiederum den Bakterien Siedlungsfläche. Am oberen Ende des Rohres treten die Luft und das Wasser wieder aus. Der große Vorteil dieser Filtermethode liegt darin, dass zum einen das Filtermedium gut mit Sauerstoff versorgt wird, und zum anderen die Membranpumpen im Vergleich zu den Kreiselpumpen deutlich wirtschaftlicher sind, d.h. weniger Strom verbrauchen.

Hamburger Mattenfilter (HMF)

Beim HMF handelt es sich um einen kostengünstigen und sehr effektiven Filter, der wahlweise im Becken oder auch in einem externen Filterbecken betrieben werden kann. In der einfachsten Bauweise wird im Becken mit  einem Stück Filtermatte (Schaumstoff) mit den Maßen der Seitenscheibe des Aquariums ein Stück des Beckens abgetrennt. In den entstandenen Raum zwischen Seitenscheibe und Filtermatte kann man nun die Pumpe (oder den Luftheber) zum Betrieb des Mattenfilters sowie weitere Technik verstecken. Mit der Pumpe wird das Wasser aus der kleinen Kammer wieder in das Becken gepumpt, so dass das Wasser durch die Matte in die Kammer zurückfließt. Da die Filtermatte auf der ganzen Beckenlänge gleichmäßig durchströmt wird können sich in der Matte die notwendigen Bakterien ansiedeln und Schadstoffe abbauen. Genaueres zur Funktionsweise und zum Aufbau des Mattenfilters gibt es auf den Seiten von Olaf Deters.

Externes Filterbecken

Für besonders große Aquarien eignet sich der Einsatz eines externen Filterbeckens. Das Filterbecken steht zumeist im Schrank unter dem Aquarium und ist in Kammern eingeteilt. Das Wasser läuft über einen Überlauf oder eine Bodenbohrung aus dem Aquarium in das Filterbecken, passiert dort die einzelnen mit Filtermaterial gefüllten Kammern und wird schließlich mittels einer Pumpe aus der letzten Kammer wieder ins Aquarium gepumpt.
Vorteile dieser Filtermethode sind das große Filtervolumen, das eine gute Abbauleistung des Filters zur Folge hat, und die hohe Standzeit des Filters. Ein Nachteil ist sicherlich die aufwändige Zu- und Ableitung des Wassers zum Filter.

Filtermaterialien

In nahezu allen Filtertypen lassen sich verschiedene Filtermaterialien kombinieren. Zumindest die größeren Filter erlauben den Einsatz mehrerer (herstellerspezifischer) Filtermedien, die beliebig und je nach gewünschter Filterwirkung aufeinandergeschichtet werden.
Für die biologische Filterung bieten sich Materialen mit großen Oberflächen an, auf denen sich viele Bakterien ansammeln können. Geeignet sind hier SchaumstoffmattenGrober Filterschaumstoff und porige Steine (z.B. Lavabruch). Bei der Neueinrichtung eines Beckens ist zu bedenken, dass die biologische Filterung erst nach einigen Wochen zu arbeiten beginnt, wenn sich ausreichend Bakterien gebildet haben. Es ist daher hilfreich, das neue Filtermaterial durch Zugabe von bereits in Betrieb befindlichem Filtersubstrat zu "impfen". Bei der Reinigung des Filters sollte ebenfalls aus diesem Grund nie das gesamte Material ausgetauscht werden.
Neben den genannten Filtermedien ist auch der temporäre Einsatz einer Kohle- oder Torffilterung möglich. Kohlemedien absorbieren chemische Giftstoffe und säubern so das Wasser. Diese Art des Filtersubstrats sollte jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden, da die Giftstoffe nach einiger Zeit wieder in das Becken abgegeben werden. Bei der Filterung über Torf wird das Wasser angesäuert und enthärtet. Dies kann für einige Fischarten notwendig sein. Besonders die Arten aus den südamerikanischen Urwaldflüssen fühlen sich in derart aufbereitetem Wasser sehr wohl. Bei beiden Filtermedien ist jedoch unbedingt zu beachten, das man nur speziell zur Aquarienfilterung aufbereitete Substanzen verwendet.

Belüftung

Wie oben bereits erwähnt kommt dem Filter auch bei der Durchlüftung des Beckens eine wichtige Rolle zu. Wird der Ausströmer so angebracht, dass durch das vom Filter in das Becken fließende Wasser eine Bewegung der Wasseroberfläche erreicht wird, ist eine ausreichende Versorgung des Aquariums mit Sauerstoff gewährleistet. Im Handel erhältlich sind diverse Ausströmerrohre, die diese Aufgabe gut erfüllen. Lediglich für Fischarten aus sehr sauerstoffhaltigen Gewässern kann eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr mittels eines Ausströmersteines notwendig werden. Diese hat jedoch den Nachteil, dass durch die starke Belüftung CO2 aus dem Wasser verdrängt wird, welches von den im Becken befindlichen Pflanzen benötigt wird.

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