Ehe Fische in ein neu eingerichtetes Aquarium einziehen ist es unbedingt erforderlich, eine Einfahrphase von ca. 3 Wochen einzuhalten. In dieser Zeit vermehren sich die für den Stickstoffabbau notwendigen Bakterien und siedeln sich im Becken (und natürlich Filter) an. Um die Bakterien mit Nahrung zu versorgen, kann ruhig schon in den ersten Tagen ab und an ein wenig Flockenfutter ins Becken oder direkt zwischen die Filtermatten gegeben werden.
Da der Stickstoffabbau in zwei Schritten vonstatten geht (vgl. Kapitel Stickstoffkreislauf), kommt es während dieser Einfahrphase zum Nitritpeak. Während nämlich die Bakterien, die den Stickstoff in das hochgiftige Nitrit umwandeln, bereits ihre Arbeit aufnehmen, können die Bakterien, die aus Nitrit das weniger gefährliche Nitrat "machen", sich erst bei vorhandener Nahrung (Nitrit) im notwendigen Maße vermehren. Bis dies soweit ist, kommt es im Becken zu für Fische kritischen Nitritspitzen. Frühestens wenn der Nitritwert nach einem einmaligen Anstieg wieder auf null gesunken ist können also die ersten Fische in das Aquarium einziehen. Um sicher zu gehen, dass der Nitritpeak vorüber ist, sollte der Nitritwert in dieser Zeit täglich gemessen werden.
Selbst nach einer Einfahrphase kann es allerdings beim Einsetzen von vielen Fischen auf einmal zu einem neuerlichen Nitritpeak kommen, da die vorhandenen Bakterienkulturen die plötzlich auftretende große Menge an Stickstoffen nicht verarbeiten können. Es ist daher ratsam, die Fische verteilt über einige Wochen nach und nach einzusetzen, oder, wenn nicht anders möglich, zunächst weiter die Nitritwerte täglich zu kontrollieren und nötigenfalls mit einem Wasserwechsel einzugreifen. Für die genauen chemischen Zusammenhänge und ausführlichere Erläuterungen zum Nitritpeak lesen Sie bitte diesen Artikel von Dr. Ralf Rombach.